Hybridheizung - welche Möglichkeiten gibt es?

Sabrina Gabriel am 28.04.2023

Was ist eine Hybridheizung?

Eine Hybridheizung, auch bivalente Heizung genannt, beschreibt die Kombination von zwei verschiedenen Energiequellen in einem System. Grundlegende Funktionsweise: Ein System arbeitet und erzeugt Wärme, während das andere zunächst nicht in Anspruch genommen wird. Erst bei zu geringer Wärmeerzeugung wird das zweite System hinzugeschaltet.

Meist handelt es sich dabei um die Verbindung von einem umweltfreundlichenEnergiesystem mit einem herkömmlichen Energieversorgungssystem. Mit anderen Worten: Es werden erneuerbare Energien wie beispielsweise eine Solaranlage mit einer Gasheizung kombiniert. Ein Hybridheizsystem arbeitet daher besonders effizient. Zudem ist solch eine Anlage flexibel in den Erweiterungsmöglichkeiten, denn die typischen Energie-Versorgungen haben je nach Bedingungen mehrere Anbindungsmöglichkeiten hinsichtlich erneuerbarer Energiequellen. Durchaus sind auch Heizkombinationen von zwei  erneuerbaren  Wärmesystemen möglich.

Das Ziel des Betreibens einer Hybridanlage ist neben der Kosteneinsparung für herkömmliche Energieprodukte auch die Nutzung von Energiequellen mit erneuerbaren Eigenschaften. Die Umweltbelastung kann dadurch reduziert werden. Zuletzt stieg der Anteil erneuerbaren Energien an. Laut der DESTATIS lag der Anteil der erneuerbaren Energieeinsetzungen in Deutschland bei rund 43,8 Prozent und lag Anfang des Jahres 2022 bei rund 48,5 Prozent. Zudem dürfen laut dem Gebäudeenergiegesetz ab 2026 nur noch Hybridheizungen im Haus und der Wohnung installiert werden.

Welche Arten von Öl-Hybridheizungen gibt es?

Grundsätzlich gilt eine Öl-Brennwertanlage in Verbindung mit einer Anlage für erneuerbare Energieals Hybridheizung. Eine finanzielle Unterstützung und Förderung für den Einbau oder die Erweiterung eines hybriden Heizungssystems kann beantragt werden, vgl. Bundesförderung für effiziente Gebäude.

In der Abbildung finden Sie die vier beliebtesten Kombinationen der Hybridenergiequellen anhand der Förderung der Kosten:

Öl-Hybridheizungsvarianten

Die Kombination einer Ölheizung mit einer Solarthermie ist mit rund 2,4 Mio. kombinierten Heizungssystemen (Paradigma, 28.04.2020, Solarwärme in Deutschland 2020 - aktuelle Zahlen und Fakten (paradigma.de)) in Deutschland die beliebteste Variante. Der Austausch des alten Öl-Heizkessels durch eine modernere Öl-Brennwertanlage ist zu empfehlen, da so die Heizölverbrennung vieleffektiver erfolgt.

Mit einem Öl-Brennwertsystem können Sie bis zu einem Drittel der benötigen Heizölmenge eingespart werden. Bei einer herkömmlichen Ölheizung werden die heißen Abgase durch den Kamin freigelassen, während ein Öl-Brennwertsystem diese Abgase für eine zusätzliche Wärmegewinnung nutzt und somit Heizöl einsparen kann. Bislang werden in Deutschland nur rund 0,8 Mio. Ölbrennwertsysteme genutzt. (Erhebung des Schornsteinfegerhandwerkes für 2021 und BHD-Schätzung, 2021, Kombination Ölheizung mit Solarthermie (solaranlage-ratgeber.de))

 

 

Wie funktioniert eine Hybridheizung mit Solarthermie und Öl-Brennwertsystem

Bei einer Hybridheizung bestehend aus einer Kombination mit einem erneuerbaren und einem fossilen Energieträger, werden diese abwechselnd in Anspruch genommen, um Wärme zu generieren. Wird das Gebäude mit einer Solarthermie-Anlage und einem Öl-Brennwertsystem beheizt, wird das Öl-Brennwertsystem ausschließlich dann in Anspruch genommen, sobald die Energie der Sonneneinstrahlung/Solarthermie nicht mehr ausreicht, um das Nutzwasser zu erhitzen. Mit Hilfe der Sonnenenergie lassen sich rund 50 % der jährlichen Heizölkosten sparen. (Solaranlage Ratgeber, 19.12.2022, Kombination Ölheizung mit Solarthermie (solaranlage-ratgeber.de)) Die Kosten für eine Solarthermieanlage beschränken sich auf die Integration und Wartungskosten.

 

Wie funktioniert Solarthermie?

Sonnenstrahlen treffen auf die Solarthermieanlage. Diese wandelt die Sonneneinstrahlungen in Energie und somit in Wärme um. Mit dieser Energie wird  das Nutzwasser im Wasserspeicher bei Bedarf beheizt.Überschüssige Energie wird im Wasserspeicher aufbewahrt/vorgehalten.

Wenn das Wetter kälter wird und entsprechend weniger Sonneneinstrahlungen für die Solarthermie liefern, kommt das Öl-Brennwertsystem zum Einsatz und beheizt das Nutzwasser und liefert die Wärme.

Auf dieser Weise können Sie langfristig die benötigte Menge an Heizöl reduzieren und somit Kosten sparen. Dennoch wird das Wasser und das Haus mit Wärme versorgt.